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Erbauung Pfarrkirche Lahm

Der Bau der neuen Pfarrkirche fällt in die Zeit von Pfarrer Pankratius Rehe, der am 15. Februar 1715 nach Lahm kommt und hier 13 Jahre lang wirkt. Er wird dadurch ungemein erschwert, dass in Effelter längst ein eigenes Gotteshaus steht und Hesselbach unter der Herrschaft der Brandenburger zu Kulmbach-Bayreuth steht. Die Hesselbacher unter Marschall von Brandt wollen sich denn auch nicht zu Frohndiensten verpflichten, erklären sich aber nach langen Verhandlungen dazu bereit, 80 Fuhren und 80 Handfrohn zu leisten, obwohl zum Bau 1000 Fuhren erforderlich sind. Auch die Effelterer wollen nicht so viel übernehmen wie die Lahmer, weil sie ihre eigene Kirche auf ihre Kosten erbaut haben und unterhalten müssen.

Die Verhandlungen mit Hesselbach, so geht aus den Aufzeichnungen des Zahlmeisters hervor, ziehen sich weiter in die Länge. Nach drei Jahren, am 27. November 1721, verpflichten sie sich, 200 Frohntage zu leisten und – weil sie mit der Arbeit schon im Rückstand sind – jeden zweiten Tag mit Wagen und Pferd „nachzufrohnen“. Somit werden die Arbeiten letztlich in schöner Harmonie mit den Pfarrmitgliedern aus Effelter und Lahm einträchtig ausgeführt.

Im Jahr 1722 wird endlich der Grund abgesteckt und von 100 Männern ausgehoben. Steinbrüche in Lahm und Friesen bei der Winterleithe liefern das Baumaterial. Alleine das Brechen der Steine dauert über 300 Tage. Fenster- und Türsteine werden vom Steinbruch aus Dörfles von Fuhrleuten aus Neufang und Posseck nach Lahm gebracht. Die Bauausführung hat übrigens Bürgermeister Triebel aus Kronach, dem diese Arbeit schon 1713 in einem Schreiben von Obrist von Schrottenberg übertragen worden ist. Triebel muss manchmal nach Lahm geholt werden, damit er neue Anordnungen trifft, wenn die Arbeiter nicht mehr weiter wissen.

Die Bauarbeiten dauern das gesamte Jahr 1722 über und ruhen selbst im Winter nicht. Da helfen Bürger aus Neufang, Gifting, Posseck, Birnbaum und Geschwend mit Schlitten, um die Quader herbeizuschaffen. Im Laufe der Monate schleicht sich mehr und mehr Müdigkeit vor allem bei den Effelterern und Hesselbachern ein. Selbst die Lahmer müssen wiederholt mit einer Maß Frohnbier munter gemacht werden. Arbeiter aus Wickendorf, Tschirn und Nordhalben müssen gegen Lohn gewonnen werden, damit die Schiefersteine aus Lehesten an Ort und Stelle gebracht werden können. Anfang Dezember ist das Dach von Langhaus, Chor und Sakristei dann endlich eingedeckt. Am 17. November 1724 sind die Außenarbeiten fertig gestellt.

Inzwischen ist auch im Innern fleißig gebaut worden. Nachdem am 8. November 1724 die Maurer und Steinmetzen mit dem Chorgewölbe fertig sind, ist der Rohbau auch innen hergestellt. Als Einrichtungsgegenstände müssen aber noch diejenigen der alten Kirche eine Zeitlang herhalten, bis wieder Geld für Neuanschaffungen vorhanden ist.

In den nächsten Jahren folgen weitere Arbeiten: Stuck und Putz müssen angebracht werden, die Deckengemälde werden erstellt. 1726 wird der Hochaltar von Bamberg nach Lahm gefahren. Auch die Chorstühle und die übrigen Schreinerarbeiten werden in diesem Jahr vollendet. Mit dem Hinweis darauf, dass in Altenkunstadt die neue Orgel ausprobiert wird, enden die Aufzeichnungen des Zahlmeisters. Die Kirche ist erstellt.